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es kann wohl seyn: was ist aber daraus zu machen! der Wein und die Liebe überwältigen oft den bravsten Kerl von der Welt. Ich biethe Ihnen also mein Herz vom neuem an, und bitte demüthig um Ihre Gegenliebe. Schlagen Sie mir diese Bitte nicht ab, schönstes Fräulein! Erlauben Sie, daß ich kommen, und mich in der Cederstube zu Dero Füßen werfen darf. Ich will im blauen Hechte absteigen und mich erst anmelden lassen; ich will der bescheidenste und artigste Mann seyn; ich will nur das poculum hilaritatis minus trinken; ich will Ihnen ein Geschenk machen, das meinem Vermögen gemäß ist; ja ich will Sie Zeitlebens als eine Göttin verehren, und alsdenn sterben als

Dero
getreuester Sclave
v. N. 

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)