Seite:Grandison der Zweite 2.pdf/58

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

denke noch immer, daß die ganze Sache ein bloßes Spielgefechte seyn soll, und daß sich der Major, nur um Ihrer Frau Mutter gefällig zu seyn, entschlossen hat, meinem Oncle ein Cartel zuzuschicken. Er scheint doch ein Mann zu seyn, der die Geister prüfen kann, und wird also leicht einsehen, daß seine Ehre bei dieser Schlägerei nicht viel gewinnen wird. Wenn er es ernstlich meint, so verdient er deswegen verachtet zu werden, und wir wollen uns beide alsdenn vereinigen, um ihm aus jeder Mine lesen zu lassen, was er für eine kleine Figur in unsern Augen macht. Ich erwarte die Ankunft des Barons mit der größten Ungeduld. Er hat mir sein Wort gegeben, daß aus diesem Handel kein Unglück entstehen soll; ich werde ihn dabei halten. Wenn es in seinem Vermögen stehet, so erfüllt er gewiß sein Versprechen. Sehen Sie, ich bin nicht so schlimm, als Sie denken, ich lasse mir die Verdrüßlichkeit meines Oncles sehr zu Herzen gehen, und ich weiß nicht, was ich drum geben wollte, wenn ich im Stande wäre, sie den Augenblick

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)