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läge es an weiter nichts, als an meiner Erlaubniß hierzu. Es wäre ihm bekannt, wie sehr ich wünschte, daß jedermann gut von mir urtheilen möchte; es könnte aber leichtlich geschehen, daß der Herr v. N. oder seine Anverwandten auf die Gedanken kommen könnte, ich hätte ihn aus Unwillen gegen diesen verhaßten Anbeter angestiftet, ihn vor die Klinge zu fordern: deswegen wollte er nichts unternehmen, bis ich ihm erst meine Meinung hierüber entdeckt hätte.

Dieser Vorwand schien mir ziemlich gezwungen zu seyn, er wollte etwas sagen, daß das Ansehen hätte, als wenn er wünschte, sich bei mir ein Verdienst zu machen: im Grunde aber wollte er nichts anders thun, als mir ein höfliches Kompliment machen. Ich that mein bestes, eben dieses auch gegen ihn zu beobachten; zugleich versuchte ich es, ihn dahin zu bewegen, aus dieser Kleinigkeit keinen Ernst zu machen. Er lächelte, und antwortete so, daß es schien, als wenn er geneigt wäre, die ganze Sache für einen

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)