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Ich sagte, es würde am besten seyn, wennes ganz und gar unterblieb, ich wüßte gewiß, daß der Herr v. N. nicht die Absicht gehabt hätte, ihn in dem Briefe an meinem Vater zu beleidigen, und wenn ja ein und der andere Ausdruck in demselben könnte gemißdeutet werden; so wäre es doch Niemand als meine Mutter, die eine schlimme Auslegung darüber machte, und ihrem Urtheile könnte man nicht trauen, da sie jetzo gegen den Herrn v. N. so sehr aufgebracht wäre. Er würde ganz und gar nichts an seiner Ehre verlieren, wenn er auch gleich diese Beleidigungen an dem Herrn v. N. nicht rächete, und er sollte selbst urtheilen, was man davon denken würde, wenn er den Grund zu seinen Händeln aus einem unterschlagenen Briefe herleiten wollte.

Er erkennte, daß dieses weder für ihn noch für die Frau v. W. sogar vortheilhaft wäre, da er sich aber einmal gegen diese anheischig gemacht hätte, ihr und seine beleidigte Ehre gegen den Herrn v. N. zu vertheidigen: so

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/42&oldid=- (Version vom 1.8.2018)