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geben, einander nicht anders als ein paar Böcke stutzen. Er läßt ihre Köpfe einander in der Kutschthür begegnen, und sie müssen sich so derbe Kopfnüsse versetzen, daß man die Maalzeichen davon unfehlbar noch an der Stirn des Herrn Rittmeisters entdecken würde, wenn die Sache Grund hätte. Man kann also auch dieser Erdichtung mit allem Rechte widersprechen, und im Gegentheil weiß man vielmehr, aus ganz sichern Nachrichten, daß beide Herren mit einer großmüthigen Standhaftigkeit ihr Schicksal ertragen haben, und nicht einmal den Affront, den sie von den Bedienten des Baronets erlitten, zu rächen suchten; ja sie waren so edelmüthig, daß sie ihre Hüte und Degen von Sir Carls Bedienten wollten einlösen lassen, welche Siegeszeichen er ihnen aber unentgeltlich überschickte.

Dieses ist die authentische Relation, des ganzen Vorganges dieser berüchtigten Sache, die in Europa hin und wieder vieles Aufsehen gemacht hat. Man hofft die gegenseitigen

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/348&oldid=- (Version vom 1.8.2018)