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so weit kommen? Warum braviert er die Herren so lange, bis sie endlich böse werden und vom Leder ziehen? Wenn er sie für keine Cavaliers hielt, so konnte er ja gleich bei dem ersten Wortwechsel seinem Bedienten klingeln, um diese Männer, nach dem Ausdruck des Verfassers, mit der Verachtung, welche sie verdienten, nach ihrem Wagen bringen zu lassen, ohne sich vorhero erst mit ihnen zu schlagen, und ihnen Cavaliers-Satisfaction zu geben. Man merkt es hier gar zu deutlich, daß sich der Verfasser selbst vergessen hat, die Unwahrheit guckt unter seiner Erzählung allenthalben hervor. Möchte man ihm dahero nicht mit Recht zurufen: Mendacem opportet esse memorem? Nicht weniger ist es

4.) Eine lächerliche Erdichtung, wenn Herr Richardson seinen Helden seine zwei Gegner mit einer ganz unglaublichen und einer Zauberei ähnlichen Geschicklichkeit entwaffnen, und als ein paar Kartenmänner zu Boden strecken läßt. Er begnügt sich

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/343&oldid=- (Version vom 1.8.2018)