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Zierde des Hauptes eines deutschen Magisters so sehr mißhandelt hätte. Lampert erschien hierauf noch ganz betäubt von Schrecken. Der Rittmeister nahm sein steifes Wesen wieder an, die Rolle, die ihm der Major aufgetragen hatte, schien sehr gut mit ihm zu passen. Nach den ersten Komplimenten, die auf Seiten des Magisters mit einer furchtsamen Ehrerbietung gegen den Rittmeister begleitet waren, zog er einen Brief aus der Tasche. Sie haben mir zwar filentium imponirt, gnädiger Herr, sagte er zum Baron, ich habe meinem Gönner nichts von der beglückten Ankunft des Herrn Rittmeister Salmonets entdecken sollen: nehmen Sie es aber nicht ungnädig, ich hielt mich in meinem Gewissen verbunden, ihm einen Wink davon zu geben. Ich habe mir einmal eine Regel gemacht, kein Geheimniß zu besitzen das ich ihm nicht entdecken sollte, ich darf solche nicht überschreiten. Mein Patron bedauert, daß er nicht im Stande ist dem Herrn Rittmeister persönlich seine Aufwartung zu machen, er empfiehlt sich ihm in diesem

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/312&oldid=- (Version vom 1.8.2018)