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unsere Rache sehr gefürchtet, und auf alle mögliche Art sich davor sicher zu stellen gesucht. Gegenwärtig beschäftigt sich mein Gemüth mit keiner andern Vorstellung, als mit der, diesen Frevel bestraft zu sehen, und ich bin so erfindungsreich, daß immer ein Anschlag den andern verdringt, meine Rache auszuführen. Der Baron hat versprochen, mir mit Rath und That an die Hand zu gehn; ich bin aber noch gar nicht mit mir einig, welches Mittel sich am füglichsten wird anwenden lassen, den Verwegenen zu züchtigen. Morgen besuche ich Sie, da wollen wir diese Sache gemeinschaftlich überdenken, wenn uns nicht überflüßige Personen in unsrer Gesellschaft daran verhindern. Doch ich plaudere sehr viel, und sage immer nicht, von wem sich der schlimme Streich herschreibt, und daran ist Ihnen vermutlich am meisten gelegen. Damit ich Ihnen morgen recht sehr willkommen bin; so habe ich mir vorgenommen, den Urheber, davon nicht anders als mündlich zu nennen. Ich lasse Sie in einer völligen Ungewißheit, um mir morgen

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/291&oldid=- (Version vom 1.8.2018)