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ihm ein verschloßnes Briefgen bringen würde, um eine Antwort von ihm abzuholen. Es wurden ihm auch noch andere Regeln auf mancherlei Fälle ertheilet. Nun seyn Sie aufmerksam, jetzt kommt die Entwickelung. Heute frühe wurde der Verwalter in die Stadt geschickt, er läßt sich da kaum auf dem Markte blicken; so ruft ihn ein Weib, die eine ganz bekannte Trödelfrau ist, zu sich, zeigt ihm ein versiegelt Billet, und fragt, ob er an sie etwas abzugeben hätte. Bornseil stellt sich erfreut darüber und beantwortet ihre Frage mit ja, sucht alle seine Taschen durch, endlich, da er nichts findet, thut er sehr bestürzt, und beklagt, daß er früh im Dunkeln einen unrechten Rock ergriffen habe; verspricht aber heimzureuten und ihr noch vor Abends einen Brief zu bringen. Der Baron hatte ihm diese Umstände wohl eingepräget. Er gerieth auf die Vermuthung, daß er leichtlich in der Stadt um die Briefe könnte befraget werden. Er kam mit dieser Nachricht zurück. Wir schickten hierauf den Jäger in die Stadt, welcher sich

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/289&oldid=- (Version vom 1.8.2018)