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Hand genau kennte, daß aber die Züge des Briefs davon sehr abwichen. Er war über diese Verwegenheit so unwillig, daß ich zu der Zeit nicht wünschte, daß er den Verfasser der Briefe entdecken möchte. Doch wie seine Hitze bald überhingehet; so fing er auch an, diese Sache von der scherzhaften Seite zu betrachten. Sie ist so verwickelt, sagte er, daß sie dem Knoten in einer Komödie nicht unähnlich scheinet. Es ist nichts ungewöhnliches, daß dieser durch eine Tracht Schläge aufgelöset wird, wenn sich die Acteurs nicht anders helfen können. Wir wollen dieses kräftige Mittel auch hier anwenden, und dem Ueberbringer der Briefe seine Mühe dadurch belohnen lassen, der kann sie dem wieder zustellen, der ihm die Briefe gegeben hat, vielleicht bringt der sie wieder an rechten Mann. Bei meiner Schwester und mir fand dieser Vorschlag keinen Beifall, der arme Bornseil wäre dabei am schlimmsten wegkommen; der Schluß fiel deswegen dahin aus, dem Verwalter einzuprägen, denjenigen genau zu betrachten, der

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/288&oldid=- (Version vom 1.8.2018)