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schönen Tag zu erwarten. Doch ich rede vom Wetter, gerade als wenn ich sonst nichts zu sagen wüßte. Ich habe mir vorgesetzt Ihnen diesmal etwas sehr wichtiges zu melden. Was dächten Sie wohl? Vorläufig kann ich Ihnen die Nachricht geben, daß ich in der Lotterie das Schicksal der mehresten gehabt, und nichts gewonnen habe. Nun werden Sie wohl errathen, daß meine Entdeckung unsere Händel betrifft, ich kann sie wohl so nennen; aber vielleicht bilden Sie Sich nicht ein, daß ich das ganze Geheimniß weiß – –. Ist das möglich! Auf mein Wort, was ich Ihnen sage! Hören Sie meinen Bericht hiervon.

Noch den Abend, da ich meinen letzten Brief geschrieben hatte, machte ich den Baron zu meinen Vertrauten; ich konnte es ihm unmöglich verschweigen. Nur verdroß mich, daß ich es von freien Stücken heraus sagen mußte, ohne daß er mir es ansehen wollte, daß ich was auf dem Herzen hatte. Doch ich setzte diesmal alles Ceremoniel bei

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/286&oldid=- (Version vom 1.8.2018)