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Doch ich habe auch noch andere Gedanken. Sollte wohl mein Oncle oder sein weiser Rathgeber an dieser Erfindung Theil haben? Lampert ist arglistig genug zu einer solchen Unternehmung, um seinen Gönner einen in seinen Augen gefährlichen Rival wegzuschaffen. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß der Major den Herrn v. N. sehr eifersüchtig gemacht hat. Wer weiß, ob uns Lampert nicht umgauckelt, ich will einmal dieses Wort den Dichtern abborgen, es drückt seine Unternehmung sehr wohl aus, und die Frau v. W. unschuldig ist. Mein Oncle hat gewiß an diesem Streiche keinen andern Antheil, als daß er seine Einwilligung zu Ausführung desselben gegeben hat, und vielleicht die Ursache ist, daß er ist ausgelacht worden. Wiewohl, es fällt mir schwer zu glauben, daß er sich aus Kargfeld herschreibt. Nun sehe ich recht deutlich ein, daß die Verwechselung der Briefe nicht dem Zufall zuzuschreiben, sondern daß dieses mit Fleiß so geschehen ist. Um aber niemanden hierüber Unrecht zu thun; so lassen Sie uns jedermann

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/283&oldid=- (Version vom 1.8.2018)