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aufgestellet habe? Es ist mir genug, wenn ich nur von Ihnen die Erlaubniß erhalte, die Zahl Ihrer Verehrer vergrößern zu dürfen, alsdenn will ich sehen, ob ich andre in dem Eifer, Dero Gunst zu verdienen, übertreffen kann. Und wie sehr wünschte ich, daß diese durch eine unverletzliche Treue und Beständigkeit könnte erlangt werden: so dürfte ich an der Erfüllung meiner Hoffnung nicht einen Augenblick länger zweifeln. So begierig ich schon der Erklärung von Ihnen, über den Antrag meines Herzens, entgegen sehe: so sehr habe ich Ursache zu wünschen, daß ich diese nicht mündlich erhalte, damit meine Base, die Frau v. W. nichts davon erfahre. Der geringste Wink, den sie von meiner Absicht bekäme, würde mich des angenehmen Umganges mit Ihnen berauben, und den Zutritt zu Ihrem Hause, das durch Sie, vortrefliches Fräulein, für mich zu einem Louvre wird, auf einmal versperren. Ich weiß, daß das Fräulein von S. Ihr ganzes Vertrauen besitzt; allein sollte sie auch wohl verschwiegen genug seyn, daß Sie

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/273&oldid=- (Version vom 1.8.2018)