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seinen Verräther an, wenn er ihm auch gleich eines zutrinket. Es ist Zeit, daß ich meinen Vergleichungen ein Ende mache, um Ihnen noch etwas wichtiges zu sagen, das ich bis hieher versparet habe. Wissen Sie, daß mein Oncle auf den Major höchst eifersüchtig ist? Seine guten Grundsätze wollen nicht zulangen, ihn gegen diese Schwachheit zu schützen; ja ich befürchte schon, daß er ihnen eine Zeitlang Abschied geben wir, um den Major heraus zu fordern; jetzt ist die Reihe an ihm. Der Herr v. N. hatte sich eigentlich das Plätzgen auf dem Kanape beim Koffee ausersehen, das für meine Schwester bestimmt war. Er machte Mine, davon Besitz zu nehmen, da ihm der Major zuvor kam und es hernach an meine Schwester überließ. Ich merkte, daß der alte Liebhaber sehr unzufrieden war, sich von dem jüngern verdrungen zu sehen. Er würde ihn auf eine freimüthige Art darüber zur Rede gesetzt haben, wenn ihn nicht der Baron zurückgehalten hätte. Das war nicht der einzige Verdruß, den er empfand, er wollte dem Major auch nicht die Ehre gönnen,

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/247&oldid=- (Version vom 1.8.2018)