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geheimnißvoll aussahen, da mein Oncle kam, man zischelte einander ins Ohr, daß die Frau v. W. oder ihr rechtlicher Beistand der Major und der Hr. v. N. neue Händel bekommen würden. Der Hr. v. H. hatte diesen nicht so bald erblickt, da er gleichsam in einer kleinen Begeisterung zu sich selber sagte: ja, ja, das wird eine feine Hetze werden, heute geht der Tanz wieder an. Der Baron, der meinen Oncle abgeholet hatte, mußte diesen so viele Lectionen geben, wie er sich den Tag über verhalten sollte, daß er, um diese Regeln genau zu beobachten, sichs gar zu sehr merken ließ, daß ihm welche waren eingeschärfet worden. Herr Lampert hatte den Befehl erhalten, seinen Mund und Zunge den ganzen Tag über zu nichts anders als zum Essen und Trinken zu gebrauchen und im höchsten Nothfall nicht mehr als ja oder nein zu sagen. Er hat wider seine Gewohnheit dieses Gebot sehr genau befolgt. Der Baron hat viel Mühe gehabt, den Oncle dahin zu bringen, an den Zwist mit der Frau v. W. und dem Major nicht zu gedenken. Er hat mit ihr durchaus eben die Procedur wie

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/243&oldid=- (Version vom 1.8.2018)