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dieses mancherlei Vergnügen. Sie wundern sich ohne Zweifel über meine Ausschweifungen: aber was thut man nicht, um in einer Gesellschaft, wo man sich unter einem gewissen Zwange befindet, die Zeit hinzubringen! Doch ich war nicht die einzige Person aus der Gesellschaft, die nicht frei genug war: die meisten andern ließen aus ihren Bezeigen etwas fremdes und ungewöhnliches hervor blicken. Einige schienen zurückhaltend, sie dachten alles, wie der Papogey, der nicht reden konnte, und spielten stumme Personen. Andere, die sprechen wollten, wogen jedes Wort auf der Goldwaage ab, als wann sie Leib und Lebensgefahr davon zu befürchten hätten. Mich befremdete dieses sonderbare eben nicht; ich hatte es schon vermuthet. Nothwendig mußte das neue Bündniß der Freundschaft zweier der vornehmsten Glieder einer geschwornen Gesellschaft als diese war, die durch einen unglücklichen Zwist bald wäre getrennt worden, wunderbare Erscheinungen hervor bringen. Alle nahmen gewissermaßen Theil daran. Ich bemerkte, daß einige ganz

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/242&oldid=- (Version vom 1.8.2018)