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ich es nicht nöthig habe. Sie besitzen einen glücklichen Charakter. Sie lachen mit dem Herrn v. F. über die ganze Welt und machen sich nicht eine ängstigende Vorstellung. Nicht wahr, Sie haben sich nicht einmal über mein Stillschweigen gewundert? Sie dachten wohl nicht daran, daß die Ursache davon eine Unpäßlichkeit seyn könnte; oder daß mir vielleicht gar der Briefwechsel mit Ihnen, wie der Clarisse mit dem Fräulein Howe könnte untersagt seyn. Solche Vorstellungen würde ich furchtsames Mädchen mir nur haben machen können, wenn ich an Ihrer Stelle wäre und Sie Sich an der meinigen befänden; aber davon wissen Sie nichts. Sie haben recht wohl gethan, daß Sie Sich keine so unnöthige Sorge machten, ich befinde mich wohl und habe auch noch nicht den grausamen Befehl erhalten, mit Ihnen keine Briefe mehr zu wechseln. Meine Mutter ist zwar mit Ihnen ganz und gar nicht zufrieden, und wenn der Herr v. N. noch wohl bei ihr angeschrieben stünde; so könnte es seyn, daß sie sich öffentlich gegen Sie erklärete:

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/24&oldid=- (Version vom 1.8.2018)