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der mich zu sehen verlangte, einige Bauern ausgenommen, die das Fenster halb aufschoben, und mit ihrem spitzigen abgegriffenen Hüten mir unter das Gesichte guckten, ohne daß einer so höflich gewesen wäre, seinen Deckel abzunehmen, oder seine Tobackspfeife zu verstecken, wenn ich vor seinem Hause vorüber zog.

Den 31. traf ich wieder in Londen in meinem ordentlichen Quartiere ein. Ich machte dem ehrlichen Herrn Nerves meinen Abschiedsbesuch und hernach ließ ich mich auch noch zum Vetter Eberhard bringen. Seine runde dicke gebietherische Frau empfing mich mit einer mittelmäßigen Höflichkeit und er erschien einige Zeit hernach im Schlafrocke. Seine Gebieterin schließt ihm, wie man sagt, oftmals die Kleider ein, und macht ihn auf diese Art zum Arrestanten, damit er ihr nicht unversehens entwischt, und sie ihn hernach auf einem Coffeehause auslösen muß. Er schien sehr bestürzt über meinen unerwarteten Besuch und glaubte vielleicht, ich wäre kommen,

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/219&oldid=- (Version vom 1.8.2018)