Seite:Grandison der Zweite 2.pdf/213

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nachtherberge zu erbitten: allein wie erstaunte er nicht, da er keine lebendige Seele darinne antraf. Es lief ihm ein kalter Schauer nach dem andern über die Haut, endlich faßte er doch einen Muth und nahm das beste Zimmer, welches mit den herrlichsten Meubles versehen war, und von einer großen Menge Wachslichtern erleuchtet wurde, für sich ein. Wie glücklich wäre man hier, sagte er zu sich selber, wenn man in einem so prächtigen Pallaste auch eine gute Mahlzeit zu erwarten hätte. Er hatte dieses kaum gesagt, so öffnete sich das Fenster und eine Menge vortreflich zugerichteter Speisen kamen in eben dem Augenblicke durch solches, gleichsam auf den Flügeln des Windes getragen, zu ihm hinein. Er nahm dieses für eine Einladung zum Genuß derselben an, setzte sich an eine Tafel und ließ es sich wohl schmecken. Nachdem er die besten Weine versucht und sich mit dem schmackhaftesten Leckerbißlein gesättiget hatte, erhob sich alles wieder zum Fenster hinaus und verschwand. Ich dachte in der That auf der Sternwarte Sir Carls mehr

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/213&oldid=- (Version vom 1.8.2018)