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auf den Wagen stiegen, um nach Selbyhausen zurück zu kehren, führte mich Herr Selby noch in die kleine Hauskapelle; sie wird itzo nicht gebraucht; indessen ist sie so geräumig, als eine mäßige Dorfkirche in Deutschland. Sie hat eine vortrefliche Orgel, welche Sir Carl vor einem Jahre nach Grandisonhall in sein Musikzimmer bringen, und die seinige davor in diese Capelle wollte setzen lassen; allein der Pastor, dem Shirleymanor als ein Filial zustehet, fing heftig an darwider zu schreien, und drohete, ihn öffentlich für einen Kirchenräuber zu erklären, wo er sein Vorhaben ausführen würde. Sir Carl hat der Schwachheit dieses Mannes nachgegeben, und also ist es unterblieben. Das sehenswürdigste Stück in dieser Kapelle war die Masquenkleidung der Lady Grandison, als einer arkadischen Prinzeßin, worinne sie von Sir Hargrave Pollexfen war entführet worden. Die selge Frau Shirley hat sie zum ewigen Andenken hier aufzuhängen befohlen, damit die Nachkommen bei Erblickung dieser Kleidung an die Gefahr und an die wunderbare Errettung

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/173&oldid=- (Version vom 1.8.2018)