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meines verdienstvollen Lehrers verewiget zu wissen, so gerührt, daß ich in der ersten frohen Entzückung mich beinahe übereilet, und dem Künstler seine Bitte zugestanden hätte. Da ich aber hernach etwas genauer erwog, daß das Epitaphium aus schwarzen Marmor bestund, und der gemeine Mann leichtlich aus Irrthum diese ehrwürdige Gestalt des Herrn Lamperts mit einem Mohren, oder noch mit etwas schlimmern hätte verwechseln können: so suchte ich eine Entschuldigung diese Bitte abzulehnen.

Nachdem wir in der Cederstube den Thee getrunken hatten, so schnitt der freigebige Oncle Selby einen ziemlichen Span aus der Vertäfelung dieses Zimmers aus, und verehrte mir solchen zu einem Zahnstocher. Diese Ehre wiederfähret auf Befehl Sir Carls allen Fremden, die von einer edlen Neubegierde angetrieben, dieses durch seine Geschichte so berühmt gewordene Haus besuchen, und ich fand, daß bereits ein ganzes Bret weggeschnitten war. Ehe wir wieder

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/172&oldid=- (Version vom 1.8.2018)