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sie will ihn aber dieser Ehre nicht würdigen.

Den 19 thaten wir eine kleine Spazierfahrt nach Shirleymanor, um das prächtige Epitaphium in Augenschein zu nehmen, welches Sir Carl seiner Schwiegermutter, der selgen Frau Shirley, errichten läßt. Viele gelehrte Männer sind der Meinung, daß die vortrefliche Inscription des sinnreichen Herrn M. Lamperts von ungleich größerm Werth sey, als die künstliche Arbeit, welche man hierbei gleichsam verschwendet. Ein italiänischer Baumeister der die Anlage zu diesem ruhmvollen Denkmaale gemacht hat, und noch bis jetzo die Aufsicht über das Werk führet, nahete sich mit vieler Ehrerbietung, vielleicht aus Antrieb des Herrn Selbys zu mir, und ersuchte mich, ihm das Portrait des Herrn Verfassers der Inscription zu verschaffen; er wäre entschlossen, sagte er, die Gestalt eines Engels, der oben an die Verzierung angebracht werden sollte, darnach zu bilden. Ich war über diesen Antrag, die Gestalt

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/171&oldid=- (Version vom 1.8.2018)