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dem Namen des Langhändigen bekannt. Wenn ich Lust gehabt hätte, Kriegesdienste anzunehmen, so würde ich unter seinem Landregimente, das in Kriegszeiten allemal beritten gemacht wird, jetzo Cornet seyn. Er both mir seine Dienste an und versprach, mit der Zeit einen braven Mann aus mir zu machen. Er wünschte nichts mehr, sagte er, als Sie kennen zu lernen, er weiß, daß Sie unter einem Eugen gefochten, und glaubt, daß Sie diesem Helden alle seine Kunstgriffe und Kriegeslisten abgelernet haben. Er vermaß sich hoch und theuer, wenn er Ihre Kriegswissenschaft besäße, so wollte er mit seinem Regimente sich nach Amerika überschiffen lassen, diesen Welttheil als ein zweiter Vespuz erobern, ihn umtaufen und nach seinem Namen nennen. Gegen Abend verließ er Selbyhausen, und nach seinem Abschiede war es daselbst so stille, als wenn ein ganzes Regiment Soldaten ausmarschiret wäre. Ich bat Fräulein Lucien, diesen Kriegsmann gleichfalls in Wachs zu poußiren, und mir damit ein Geschenke zu machen;

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/170&oldid=- (Version vom 1.8.2018)