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mein Journal verfällt an manchen Orten ins wunderbare; doch glaube ich nicht, daß ich die Sphäre meines Oncles überschritten habe: Wer sich getrauet andern unglaubliche Dinge aufzubürden, der muß auch geneigt seyn, etwas von gleichem Schlage selbst zu glauben.

Der Magister Lampert will die Bildergallerie unseres Oncles mit den Porträits der engländischen Freunde ausschmücken, und der Oncle bittet mich sehr angelegentlich ihm dazu behülflich zu seyn. Ich habe ihm diese Bitte nicht abschlagen wollen, besonders da sich eine gute Gelegenheit zeigte sie leicht zu erfüllen. Vor einigen Tagen war in meiner Nachbarschaft eine Auction von allerlei alten Meubles, ich schickte meinem Heinrich dahin, um einige Portraits zu erstehen, die ich aus dem Verzeichnisse gewählet hatte. Es sind lauter berühmte Leute gewesen; ich habe sie aber umgetauft, und ihnen Namen aus dem Grandison beigeleget, die ich auf die Rückseite der Porträits habe schreiben lassen.

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)