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Der Baron. Nun, was machten sie mit ihren Leuten?

v. N. Hierauf ließ ich ihnen einen kurzen Proceß machen, und sie miteinander aufhängen.

Der Maj. Das war zuarg! Sie verfuhren mit den armen Teufeln zu barbarisch, es ist wohl mancher feine lange Kerl mit darunter gewesen. Sie haben ihrer Heldenthat dadurch einen garstigen Schandfleck gemacht.

v. N. Ja, die Hunde waren nichts bessers werth, sie hatten mit einander den Galgen schon zehnmal verdienet.

Herr Lampert. Ich halte davor, mein Gönner hat den Glanz seiner Heldenthat gar nicht verringert, er hat nichts anders gethan, als daß er dem Beispiele Alexanders des Grossen gefolget ist. Da dieser Tyrus erobert hatte, ließ er die überwundenen Tyrier rund um die Stadt herum aufknüpfen wie die Krammsvögel; oder eigentlich zu reden, er ließ sie nach damaliger Mode kreuzigen.

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/130&oldid=- (Version vom 1.8.2018)