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ich mir auch hinein zu kommen. Jezt bin ich durch des Herrn v. N. Predigt abermals ganz und gar umgewendet, ich denke, er hat vollkommen Recht; aber wenn ein Cavalier doch gleichwohl soll leben, wie eine alte Frau, das stehet mir nicht an.

Der Major. So geht es mir ebenfalls. Wenn ich bedenke, daß das Duelliren eine so abscheuliche Sache ist, daß man darüber um ein ehrliches Begräbniß kommen kann: so möchte ich es verreden mich jemals wieder in Händel einzulassen. Aber wenn man darüber in Gefahr gerathen sollte, für scheinheilig oder furchtsam ausgeschrieen zu werden, so will ich lieber den Papst und alle Kirchenväter wider mich haben, als das Urtheil der Welt.

Der Baron. Weichen sie diesmal der Uebermacht, und erkennen sie sich überwunden. Sie können eben so wenig dem Winke der Vernunft widerstehen als ich. Wenn man sich über die Vorurtheile des Pöbels hinaussetzen kann, so muß man nothwendig

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)