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v. N. Ich ließ mich damals von den Ausbrüchen meines Zorns, denen ich immer nicht widerstehen kann, in etwas übereilen, und es war ihr Glück, Herr Major, daß sie mir den Tag nicht in den Wurf kamen. Da ich aber die Sache etwas genauer überlegte, und meinen Sirach, so nenne ich die Geschichte des Herrn Grandisons, zu Rathe zog: so stund ich von dem mörderischen Vorhaben ab, mich mit ihnen herum zu balgen. Wenn sie meinem Rathe gefolget, und diese Geschichte gelesen hätten, so würden sie jetzo meiner Meinung seyn.

Der Maj. Da ich es aber nicht bin, und keine so erleuchteten Einsichten habe: so müssen sie mir als dem schwächsten Theile nachgeben. Ich handele ehrlich, daß ich ihnen die Wahl unter diesen Pistolen lasse. Kommen sie, ohne uns in einen weitern Wortwechsel einzulassen, ich dringe darauf, sie müssen!

v. N. Seyn sie nicht hitzig, wir wollen frühstücken.

v. W. Ich dächte es wäre Zeit, es gehet stark auf den Mittag loß.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/105&oldid=- (Version vom 1.8.2018)