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Amalia. Auf solche Art werden der Herr Oncle recht galant erscheinen?

v. N. Ja, das werde ich auch, ohne Ruhm zu melden, thun. Was soll ich viel Federlesens machen? Ich will dem Mädchen so zusetzen, daß sie bald Chamade schlagen soll.

Amalia. Was werden unsere Freunde in Schönthal sagen, wenn sie Ihre Absicht erfahren?

v. N. Die haben nichts darein zu reden. Ich bin mündig. Jetzo ists noch Zeit zu heirathen, da ich in meinen besten Jahren bin: Warte ich noch länger, so tauge ich hernach gar nichts mehr. Ich denke ohnedem, ich will mir das verdammte Podagra durch den Ehestand vom Halse schaffen.

Magister. Sie haben recht. Wär ich an Ihrer Stelle gewesen: so hätte im achtzehenden Jahr geheirathet.

v. N. Da giengs bei mir noch nicht an; da war ich im Felde und half die Franzosen schlagen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/88&oldid=- (Version vom 1.8.2018)