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kam freilich aus meiner Gelassenheit, da er mir diesen Antrag that, und diesem meinen Eifer ist auch folgende Antwort beizumessen. Hören Sie, was ich sagte: Gnädiger Herr, die Orgeln haben schon seit der Sündfluth in die Kirchen gehört, und nicht auf die Edelhöfe. Wer nun solche heilige Dinge misbraucht, der thut eine Sünde wider das dritte Gebot, und folglich auch wider alle: wir haben ohnedem eine Landstrafe nach der am der andern; (hier zielete ich unvermerkt auf die garstigen Türken, welche durchs Dorf giengen) wollen wir noch mehrere Sünde thun, und gar bei Gastereien die Orgel schlagen? An Statt, daß er in sich gehen, und von seinem bösen Vorhaben abstehen sollte; so lachte er mich nur aus, und sagte: daß Hr. Grandison in Engelland auch eine Orgel im Hause hätte: was jenem Recht wär, das wär ihm billig, und er müßte eine Orgel im Hause haben, es möchte auch kosten, was es wollte. Was soll ich nun machen, mein lieber und gestrenger Junker? Unser gnädiger Herr ist ganz gewiß ein Heide worden. Haben die Edelleute

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)