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er schüttelte dann und wann den Kopf, und spielte mit seiner Dose zwischen den Fingern. Aller Augen sahen auf ihn und den Magister. Diese Pantomime dauerte eine gute Weile. Mein Schwager brach das Stillschweigen zuerst. Er wollte sich der Gemüthsverfassung, dieser beiden Leute bedienen, sie in ihren Irrthum tiefer einzuwicklen; Er schien eben so sehr in Erstaunen gesetzt zu seyn, als sie. Meine Schwester und ich mußten auch unsre Rolle spielen.

Der Magister foderte hierauf Jedermann, der keinen Grandison glaubte; oder noch einige Zweifel wider die Wahrheit seiner Geschichte vorzubringen hatte, zu einem gelehrten Gefechte heraus. Er sahe uns allen, und besonders mir, steif ins Gesichte.

Wie stehet es denn nun, mein naseweises Bäsgen, sagte der Oncle zu mir, wollen sie hinführo mehr über den Grandison streiten?

Ich schlug die Augen nieder, und gab mir das Ansehen, als wenn ich beschämt wäre, ich zwang mich roth zu werden. Mein

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/50&oldid=- (Version vom 1.8.2018)