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leidige Eberhard diesen Einfall hatte. Wir hatten auch schon alle etwas von kalter Küche gespeiset, was konnte er also der Gesellschaft zu gute thun, als daß er sie mit einem Glase Wein bewirthete? Die Spieltische wurden mit Bouteillen besäet, die Deckelgläser begegneten einander so oft, daß um die Zeit des zweiten Hahnengeschreies Jedermann einen derben Rausch hatte. Ich will nur meine Sünde offenherzig gestehen, ich hatte auch einen ziemlichen Hieb. Wir brachten die Nacht so zu. Bei Tages Anbruch ließ der Wirth, ohne unser Verlangen, Coffee auftragen, um seine Gäste zu ermuntern. Um 8 Uhr da sich die meisten heimlich weggenommen hatten, befahl Herr Eberhard, (ich will ihn nicht mehr Grandison nennen, er erniedriget diesen schönen Namen,) um 8 Uhr sage ich, befahl Herr Eberhard, einen Wagen kommen zu lassen. Der Wirth machte die Zeche. Der Sir suchte seine Börse; aber stellen Sie Sich sein Schrecken für, da er sie nicht fand. Sie war weg. Einer von den gefälligen Herren, die ihn so oft umarmten, hatte ihm

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/367&oldid=- (Version vom 1.8.2018)