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ich hohlte noch eine Guinee aus meiner Tasche und begab mich voll Verdruß wieder zu den Spielen. Warlich! dachte ich, ein kleines Vergnügen für zwei Guineen und einen halben. Ich sahe diesen Verlust als eine gerechte Strafe meiner Verwegenheit an, daß ich mich durch den leidigen Eberhard hatte verführen lassen, einen Ort zu besuchen, der in allerlei Absicht der Jugend gefährlich war. Ich that auf der Stelle eine Gelübde, mich hinführo für aller bösen Gesellschaft zu hüten, und alle Gelegenheit zur Verführung zu meiden.

Da ich mich wieder dem Spieltische des Herrn Eberhards nahete, fand ich ihn in vollem Glücke, er hatte einen Haufen Geld vor sich, daß ich dafür erstaunte. Er war mit meinen zwanzig Guineen so glücklich, da man das Spiel aufgab, dreißig gewonnen zu haben. Heute wollen wir uns einmal lustig machen, ihr Herren, sagte er, ihr habt mich gewinnen lassen, ich will euch dafür tractiren. Es war schon des Abends um 10 Uhr da der

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/366&oldid=- (Version vom 1.8.2018)