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Hand in den Schubsack und hielt meine Börse feste, damit nicht einer von den gefälligen Herrn, die mich alle umarmten, nachdem mein Gefehrte mich ihnen vorgestellet hatte, meine Taschen sondiren möchte. Man nöthigte uns beide unser Glück zu versuchen, zu meinem Vergnügen sagte Herr Grandison, wir würden uns nicht lange aufhalten, und er wäre heute zu phlegmatisch zum Spiele. Inzwischen sah er doch mit einem begierigen Auge bald nach dem Spieltische, bald nach mir, und schien auf einmal ganz niedergeschlagen zu seyn. Weil er nicht spielen wollte, so wollte auch Niemand mehr mit ihn reden. Ein paar mal gab er mit einer nachdenklichen Mine den Pointeurs einen guten Rath, den sie nicht verlangten, er versicherte sie, daß der Bube, der König u. s. w. diesmal unfehlbar gewinnen würde; allein er hatte den Verdruß, daß die Herren die Blätter so gleich zuruck nahmen, wenn er ein gutes Vertrauen dazu hatte. Dieses kränkte den guten Mann aufs ärgste. Endlich that er, was ich schon lange befürchtet

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/359&oldid=- (Version vom 1.8.2018)