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weiß, ob ich nicht dann und wann untergetaucht hätte, wie der leidige Vetter Eberhard. Er hat oft an mich gesetzt, um mich zu verführen; aber der Baronet hat mich für ihm gewarnet und mir so gute Lehren gegeben, daß es mir eben nicht schwer ankommt seinen Versuchungen zu widerstehen. Nicht mehr als ein einzigmal ist es ihm gelungen, mir das Seil überzuwerfen. Ich will Ihnen doch die Ausschweifung, wozu er mich verleitet hat, erzählen, und wegen eines Scrupels, der mich wegen dieser Vergehung sehr ängstiget, Ihr philosophisches Bedenken ausbitten. Es wird nun ungefehr ein Monat seyn, da ich von Grandisonhall nach London gereiset war, um das sehenswürdige dieser großen Stadt, die mir noch unbekannt waren in Augenschein zu nehmen. Einmal, da ich dem Herrn Reeves einen Besuch abstatten wollte, begegnete mir Herr Eberhard Grandison auf der großen Brücke über die Themse. Er nöthigte mich in seinen Wagen zu steigen und sagte mir, es hätte ihm geglückt heute seiner Frau zu entwischen, und

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/357&oldid=- (Version vom 1.8.2018)