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III. Brief.
Fräulein Amalia an ihren Bruder.
Schönthal, den 27. April.

Der Magister Lampert weiß sich sehr viel mit dem Briefe, den er aus Amsterdam von dir erhalten hat. Gestern, da wir eben abgespeiset hatten, kam Jemand in vollem Galopp in den Schloßhof gesprengt. Wir fuhren alle an die Fenster, es war der Magister. Er kam die Treppe herauf. Der Baron, der immer seinen Spas mit ihm hat, fragte, ob der alte Pastor Wendelin gestorben wäre daß er so aufgeräumet aussähe? Er verbeugte sich und schüttelte mit dem Kopfe. Reden konnte er noch nicht; seine Lunge war zu sehr ausgedehnet. Er sipste und schnappte eine gute Weile nach Luft, bis die Bedienten abgeräumet hatten. Wir waren begierig, die Ursache seines außerordentlichen Bezeigens zu erfahren. Er merkte es, und zog einen Brief aus der Tasche. Er bath um Erlaubnis,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)