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erwählen. Geben Sie sich zufrieden mein Kind, Sie mußten einmal an diesem Tage eine Gelegenheit seyn, daß man den größern Becher der Frölichkeit, nach der Benennung unsers Magisters ausleerte. Was liegt Ihnen daran, aus welcher Nebenabsicht dieses geschahe. Ich bin in meinen Gemüthe über diesen Punkt ruhig; ich dächte, Sie wären es auch. Ueber einen andern Vorwurf den Sie mir gemacht haben, bin ich nicht so gleichgültig. Ich soll durchaus die Gespensterhistorie des Herr v. N. erfunden und eingefädelt haben. Mit Ihrer Frau Mutter habe ich deswegen schon eine Lanze brechen müssen, das fehlte mir noch, daß ich mit[WS 1] der Fräulein Tochter auch was zu zanken bekäme. Es ist Ihr großes Glück, daß Sie in dieser wichtigen Sache nichts entscheiden. Sie verlangen mehreres Licht darinne zu haben, ehe Sie ein Endurtheil abfassen, und mich freisprechen oder eine Gewissensrüge anstellen wollen. Sie können mich ganz sicher freisprechen. Ich werde für meine Unschuld keinen Beweis führen,

  1. Vorlage: mi
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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/308&oldid=- (Version vom 1.8.2018)