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einquartieret hat. Er würde sich kein Bedenken machen seine Beine in noch mehrere Küssen einzuhüllen, als er jetzo thut, gesetzt, daß er davon nicht den geringsten Anstoß hätte: wenn man ihn nur überzeugen könnte, daß Herr Grandison davon auch manchmal einige Beschwerung habe. Ich dächte, du ließest ihn mit nächsten an der Krücke der Frau Shirley herum hinken, und rühmtest dabei seine außerordentliche Gedult und seine Diät. Ich bin versichert, daß du unsern Oncle eher kuriren würdest, als alle Doktor und Apotheker in unsrer ganzen Gegend. Der Magister bewies aus verschiedenen Gründen, daß sein Gönner unmöglich das Zipperlein haben könnte, er gab der Unpäßlichkeit unsres Oncles einen verwünschten griechischen Namen, den ich vergessen habe. Der Baron hatte dasmal keine Lust mit ihm zu streiten; er behielt also, zu großer Beruhigung des Patienten, leichtlich Recht. Der schmerzhafte Fuß des Oncles, ließ nicht zu, daß er an seine Henriette denken konnte, und damit waren wir auch sehr wohl zufrieden. Vorgestern

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/296&oldid=- (Version vom 1.8.2018)