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Zeitvertreib machen können, solche aufzubeissen, und den Kern heraus zu suchen. Ich bewundere mein glückliches Gedächtnis, daß ich diesen kleinen Roman, wie ich glaube, ziemlich getreu zu Pappiere gebracht habe. Jezt lege ich den fünften Bogen auf, um was sich zwischen hier und Sonnabends noch eräugnen möchte, denn eher werde ich mein Briefpaquet nicht siegeln, dir zu berichten.

Sonnabends den 22 September. Gestern haben wir einen Besuch in Kargfeld abgelegt. Unser Oncle ist krank, er hat einen heftigen Anfall vom Podagra bekommen, das sind die Nachwehen von dem Schmauße bei dem Herrn v. W. Er ist der unleidlichste Mann von der Welt. Da wir uns um sein Bette herumgesetzet hatten, und anfiengen, ihn die Reihe herum zu bedauren; so mußte ich einmal nießen. Er fieng darüber erbärmlich an zu schreien, als wenn ich ihm mit einem Hammer auf das podagrische Bein geschlagen hätte. Was das ärgste ist, so will er es nicht Wort haben, daß sich das Podagra bei ihm

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/295&oldid=- (Version vom 1.8.2018)