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entgehen können, wenn sie nicht dadurch vorgebogen hätte, daß sie ganz freundschaftlich bat, ihrer zärtliche Empfindung für die Ehre zu schonen.

Es war 6 Uhr da wir vom Tische aufstunden. Der Herr v. W. mußte zu Bette gebracht werden, unser Oncle und der Magister verschwanden auch. Die übrigen Herren tranken mit dem Frauenzimmer Coffee. Die Frau v. W. verließ uns keinen Augenblick, sie glaubte vielleicht, daß wir uns, in ihrer Abwesenheit, über sie lustig machen möchten. Der übrige Theil des Tages, wurde auf unsrer Seite sehr vergnügt zugebracht, ich wurde mit in ein Tarock gezogen, wir spielten bis um zehn Uhr. Der Oncle und Lampert kamen da wieder zum Vorschein, sie waren aber ganz unmunter. Den Herrn v. W. bekamen wir nicht wieder zu Gesichte. Wir nöthigten den Oncle mit in unserm Wagen zu steigen, er wollte mit aller Gewalt reiten. Am besten wäre es gewesen, er hätte seinen Rausch in Wilmershaußen ausgeschlafen. Ich wünschte,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/293&oldid=- (Version vom 1.8.2018)