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seyn; er wollte sie auf eine feine Art im Gespräch unterhalten; es waren ihm aber alle Redensarten seines Herrn Gevatters entwischt, nur noch eine einzige blieb ihm getreu.

Wenn es mit ihren Begriffen, von der zärtlichen Empfindung für die Ehre bestehen kann, gnädiges Fräulein, so küsse ich Ihnen die Hand. Das möchte noch hingehen; aber wie gefällt dir das folgende Compliment? Wenn es mit ihren Begriffen, von der zärtlichen Empfindung bestehen kann, gnädiges Fräulein, so belieben sie doch etwas zu speisen. Sie sind gewiß zu feste geschnüret, daß gar nichts hinter will, machen Sie Sichs doch ein bisgen commode. Fräulein Julgen mußte, bei aller ihrer Angst und Unruhe, über diese feinen Sachen, die er mit einem recht bescheidenen, recht männlichen Wesen vorbrachte, heimlich lachen. Im übrigen spielte sie eine vollkommene Pantomime, über zwei Worte, die in ja und nein bestanden, habe ich den ganzen Tag nichts von ihr gehöret. Der Major, der, so viel ich weiß, sie noch nicht

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/288&oldid=- (Version vom 1.8.2018)