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angefallen wird; wenn ich merke daß es Ernst werden soll; so werde ich einen Hasen lauffen lassen, ich werde die Unterredung auf so etwas lenken, darüber man gerne disputirt. Man wird auf eine kurze Zeit den Liebesantrag des Herrn v. N. vergessen, und nur streiten und trinken. Wenn ich sehe, daß sich die Gemüter wieder anfangen zu besänftigen; so werde ich eine neue Materie auf die Bahn bringen, darüber noch ärger gestritten wird, als über die erste, dabei müssen die Deckelgläßer nicht vergessen werden. So denke ich in zwo Stunden es so weit zu bringen, daß das Frauenzimmer über uns Männer etwas zu lachen bekommt, und an keinen Ehevertrag wird können gedacht werden. Drei Materien habe ich durchstudiret. Wenn Noth vorhanden ist, und ich anfange zu reden; so denken Sie nur, daß ich einen von meinen Hasen loßlasse, denn die ganze Gesellschaft hetzen wird.

Der Baron hielt sein Wort. Er sahe mich nicht sobald in einer kleinen Verlegenheit

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/283&oldid=- (Version vom 1.8.2018)