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ließ er sich dazu willig finden, und wir gelangten in der Morgendämmerung hier an. Nachdem wir nun, in Begleitung des Verwalters, welcher aus überflüßiger Sorge uns nöthigte, alles tödliche Gewehr abzulegen, vor das Schlafzimmer des gegenwärtigen Herrn v. W. und dessen Frau Gemahlin gebracht worden, pochte der gnädige Herr dreimal stark an die Thür. Wir hörten ein vernehmliches Werda? welches unserm Jeremias eine solche Furcht einjagte, daß er mit einem gräßlichen Geräusche die Flucht nahm, und im dunkeln und vielleicht auch aus schreckensvoller Eilfertigkeit einige Stiegen verfehlte, und als ein schwerer Sack die Treppe hinunter fiel. Ob nun gleich der gnädige Herr über diesen Lermen eine große Unzufriedenheit bezeigte: so suchte ich doch, seine Unmuth sogleich dadurch zu hemmen, indem ich ihm berichtete, daß dieser Fall unserer Erscheinung einen besondern Nachdruck geben würde; weil mehrmals beobachtet worden, daß die Erscheinung der Gespenster, gemeiniglich ein starkes Gerassel von Ketten, ein Gepolter oder ein anderes

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/270&oldid=- (Version vom 1.8.2018)