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ich hätte Lust, es mit anzusehen. Ich habe auch noch etwas mit ihrem Herr Oncle auszumachen. Heute frühe fehlte wenig daran, daß wir uns nicht in eine ernstliche Unterredung mit einander eingelassen hätten.

Sie, gnädige Frau, Sie wollen Sich in eine Zwist mit ihrem Herrn Schwiegersohne einlassen, an einem Tage, da er erst dieser Ehre theilhaftig werden soll? Was hat er denn gemacht, daß er ihren Zorn verdienet, wenn es anders ihr Ernst ist?

Sie können noch fragen, liebes Fräulein? zu einer andern Zeit würde ich über diese Frage mit ihnen zürnen müssen. In der That, Sie sind eine kleine boshafte Creatur, nehmen Sie es nicht übel. (Sie wurde feuerroth, aus Unwillen vermuthe ich.) Sie haben den ganzen Possen angestellt, und halten mich noch für blöde genug, daß ich es nicht einmal einsehen soll.

Wie? Was gnädige Frau? – Ich bitte – Was ist Ihnen? (Ich weiß nicht, was

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/262&oldid=- (Version vom 1.8.2018)