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That ein bisgen böse thun; doch diesmal soll Ihnen alles vergeben seyn. Sie haben einigermaßen Ursache zu dem Verdachte gehabt, mich für ihre Kupplerin, nein, das ist ein gar zu garstiges Wort, für eine Unterhändlerin bei ihrer Freierei anzusehen. Ich lasse Ihnen alle Gerechtigkeit wiederfahren. Meinem Oncle fällt es ein, sich zu verheiraten, nothwendig muß er meinem Schwager und uns Schwestern etwas davon entdecket haben. Vielleicht bat er uns, ihm eine Partie vorzuschlagen. Wir werden nothwendig so eigennützig gehandelt, und ihm eine Person vorgeschlagen haben, mit der wir uns wohl auszukommen getrauten, die wir als unsere Tante lieben und ehren könnten. Kein altes verlebtes Fräulein werden wir nicht erwählet haben; so eine geschleierte Ziege würde eine schlimme Tante abgeben, sie würde zänkisch und geizig seyn, und uns mit bösen, finstern Gesichtern bewillkommen, wenn wir nach Kargfeld kämen. Das Fräulein v. W. kennen wir, sie ist unsre Freundin, die gäbe eine vortreffliche Tante. Ja, ja, es war

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/240&oldid=- (Version vom 1.8.2018)