Seite:Grandison der Zweite 1.pdf/227

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die gute Absicht, welche der vielgeehrte Herr Bruder gegen mein Haus heget, erkannt, und bin deswegen dankbar; sondern ich habe auch bereits meiner Juliane vorläufige Nachricht von dem geschehenen Antrage gegeben, welche zwar Anfangs, wie solche junge Dinger bey dergleichen Gelegenheiten pflegen, heftig darüber zu erschrecken schien: auf mein und ihrer Mutter Zureden aber so viel zu verstehen gab, sie würde ihrem Vater in keinem Stücke ungehorsam seyn. Da nun die Ehen im Himmel geschlossen und auf Erden vollzogen werden; auch weder meine Frau noch ich dem Schlusse des Himmels widerstreben können: so ertheilen wir dem Herrn Bruder unsern älterlichen Consens desto lieber, weil Du jederzeit ein guter nachbarlicher Freund von mir gewesen bist; Deine Umstände uns größtentheils bekannt sind; Du auch überdem die männlichen Jahre lange erreichet, und das flatterhafte Wesen der Jugend, das an so vielem Unglück der Ehen Schuld ist, abgeleget hast. Wir haben anbei die gute Hoffnung, daß unsere Tochter

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/227&oldid=- (Version vom 1.8.2018)