Seite:Grandison der Zweite 1.pdf/220

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ansehen gab, als wenn ihm seine Wünsche recht von Herzen giengen. Diese Schmeichelei wirkte so viel, daß der Oncle dem Baron beide Briefe aushändigte, er gieng damit in[WS 1] sein Cabinet und hat sie abgeschrieben. So bald unser Vetter uns verließ, brachte ich diese Unterredung zu Pappiere. Wir rathschlagten über eine so unerwartete Begebenheit, bis in die tiefe Nacht. Die Einwilligung – die schriftliche Einwilligung des Vaters von dem Fräulein v. W. wie viel Sorge machte uns die!

Mein Schwager hatte den Vorschlag, wir wollten den Grafen von Belvedere sterben, und unserm Oncle lieber seine Reise nach Italien unternehmen lassen; als daß wir zugeben sollten, daß er der Gemahl von Fräulein Julianen würde. Ich zweifelte, daß diese Erfindung einen guten Erfolg haben würde. Unser Grandison scheint äußerst in seine Byron verliebt zu seyn, und gäbe nun wohl zehen Clementinen hin, um eine Juliane zu erlangen. Wir stehen in äusserster Furcht wegen


  1. Vorlage: in in
Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/220&oldid=- (Version vom 1.8.2018)