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So wahr ich lebe, er ist ein ganzer Mann. Ich versichere ihn meines Wohlwollens. (er drückte die Hand des Bösewichts.)

Es war Niemand von uns im Stande, ein Wort vorzubringen, das Schrecken machte uns stumm. Der Oncle nahm unsre Stillschweigung für eine Empfindung einer Freude an. Ich hatte Lust, ihn diesen Irrthum zu benehmen, doch unterließ ich es. Die Einwilligung des thörigten Vaters, eine vollkommene Tochter durch unsern Oncle unglücklich zu machen, setzte uns in viele heimliche Sorge. Unser Vetter zog zween Briefe aus der Tasche: dieses ist mein Anwerbungsschreiben, um das Fräulein v. W., hier ist auch die Antwort darauf. Herr Lampert, lese er doch beide. Wir wußten nicht, ob wir Scherz oder Ernst aus der Sache machen sollten, da der Magister las. Mein Schwager bat sich die Erlaubnis aus, die Briefe nochmals mit Verstande zu lesen, nachdem er unsern Oncle wegen des Innhalts des zweiten, einen langen Glückwunsch gemacht hatte, und sich das

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/219&oldid=- (Version vom 1.8.2018)