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welchen Sir Carl der Clementine, aber der Herr Magister nicht mir vorgelesen hat.

Magister. Könnte ich nicht Sir Carl, könnte Sie nicht Clementine seyn? von mir will ich jetzo nicht reden; aber Sie übretreffen in meinen Augen eine Göttin: Sie sind also weit vortreflicher als jene junge Italienische Gräfin.

Ich. Woher wissen Sie denn, daß ich schöne bin?

Magister. Das sagen mir meine Augen und meine Empfindung.

Ich. Da sich Ihre Empfindung ohnfehlbar nach den Augen richtet; so wird Ihre Empfindung eben so oft betrogen werden als Ihre Augen: denn ich weiß, daß Sie schon seit etlichen Jahren durch die Brille lesen.

Magister. Es ist wahr, das beständige Nachtstudieren und die häufigen Lucubrationes haben mir das Gesichte ein wenig verderbt, daß ich die kleinen Buchstaben, und

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)