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hielten wir es anfangs alle, bis ich durch Gründe überzeugt wurde, daß es eine wahre Geschichte wäre) dem geringsten Tadel zu unterwerfen, und wenn ja hier und da ein Dubium oder sonst eine Anmerkung gemacht wurde, so geschahe es mehr exercendi ingenii caussa, als in der Meinung, wirkliche Fehler zu entdecken. Ich kann nicht leugnen, daß mich oft der Beifall der ganzen Gesellschaft stolz machte, wenn ich mit einer entscheidenden Mine Streitigkeiten über diese oder jene Stelle schlichtete. Nur einer der allerbösgeartesten Menschen – –. Niemals soll es mir aus den Gedanken kommen – –. Wigand, der lasterhafte Wigand, ehemals ein elender Drescher, hernach Hochadelicher Leibkutscher bey meinem Herrn Principal, durfte es wagen, mir einmal öffentlich zu widersprechen. Vergeben Sie, daß ich hier eine kleine Ausschweifung begehe, und Ihnen eine Begebenheit die zu Grandisons und meiner Ehre ausschlug, bekannt mache.

Wir waren einmal des Abends in der Beurtheilung des 25sten Briefes aus dem

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)