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geben. Ich will meine Erzählung von den Eiern der Leda herholen. Sie wissen noch nicht, was für ein guter Geschmack in dem Hause Ihres Herrn Oncle, meines hohen Patrons, sowohl in Ansehung der Wissenschaften; als aller übrigen Dinge anzutreffen ist. Die Scene hat sich seit Ihrer Abreise sehr geändert. Es wird niemand in die Gesellschaft, oder in den Dienst der Herrschaft aufgenommen, der nicht ein Kenner, oder ein Verehrer davon ist. Vom Hofmeister bis auf den Koch muß man nach den Regeln des Geschmacks urtheilen, oder doch darnach urtheilen lernen. Wenn ich aufgeräumt bin, nenne ich deswegen den Hochadelichen Sitz eine Akademie. Vor einigen Jahren, da Sie sich schon auf dem Carolino befanden, bekam ich von der gnädigen Herrschaft den Auftrag, bei den Winterlustbarkeiten, über ein, zu der Zeit mir unbekanntes Buch Vorlesungen zu halten; oder eigentlich zu reden, in der Versammlung des adelichen Hauses die Geschichte Herrn Carl Grandisons, die eben damals in unserer Muttersprache zum erstenmale erschienen

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)